Medien / Literatur

Verena König "Trauma und Beziehungen" Wie wir die immergleichen Bindungsmuster hinter uns lassen

Frühe Bindungserfahrungen und emotionale Verletzungen aus der Kindheit hinterlassen Spuren in unserem Nervensystem, die sich ein Leben lang auswirken können: wiederkehrende Konflikte, Gefühle tiefer Einsamkeit und Selbstentfremdung. Was vielen nicht bewusst ist: Gerade Beziehungsprobleme wie Bindungsängste oder der Hang zu toxischen Partnerschaften sind häufig Folgen dieser Traumata. Die renommierte Traumatherapeutin Verena König erklärt anhand der Erkenntnisse der Psychotraumatologie und der Polyvagaltheorie, wie Traumata entstehen und wie wir sie erkennen können. Mit klaren Worten, zahlreichen Fallbeispielen aus der Praxis und Anleitungen zur Selbstbegegnung ist dieses Buch ein Begleiter in einem tiefen und entlastenden Erkenntnisprozess. Selbstreflexion, (Selbst-) Mitgefühl und tiefes Verständnis führen zu einer elementaren Klarheit: Die größte Heilkraft für frühe Wunden liegt in unseren Beziehungen. Mit diesen Erkenntnissen und Werkzeugen können wir uns auf den Weg in ein Leben frei von den Schatten der Vergangenheit begeben und erfüllende Beziehungen gestalten – sei es die Verbundenheit zu unserem Körper, unseren Mitmenschen, dem Planeten Erde oder auch zu unseren Symptomen und unserer Vergangenheit.

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Wochenkrippen und Säuglingsheime: Institutionalisierte Fremdbetreuung im frühen Kindesalter

In den 1950er und 1960er Jahren wurden in der DDR fast 40.000 Plätze zur wochenweisen Fremdbetreuung von Kindern im Alter zwischen sechs Wochen und drei Jahren geschaffen. Wochenweise bedeutete, dass diese Kinder Tag und Nacht in der Einrichtung verblieben und ein Kontakt zu ihren Eltern nur am Wochenende möglich war. Diese intensive Betreuungsform war eine Voraussetzung dafür, dass die Arbeitskraft der Frauen uneingeschränkt dem Aufbau der DDR zur Verfügung stand. Jedoch passte es auch zum ideologischen Hintergrund, bereits die Jüngsten durch eine umfassende kollektive Erziehung zu einer »sozialistischen Persönlichkeit« zu formen – mit teils lebenslangen Folgen für die Kinder. Die Geschichte der Wochenkrippen und die Entwicklung der dort untergebrachten Kinder wird von den Autor*innen aus verschiedenen Perspektiven nachgezeichnet und in den Kontext aktueller Forschungsergebnisse gesetzt. Dabei richtet sich der Blick auch auf vergleichbare Einrichtungen jenseits der Grenzen der damaligen DDR. Die hieraus gewonnenen Erkenntnisse sind nicht nur für die persönliche und therapeutische Aufarbeitung der ehemaligen Wochenkrippenkinder relevant, sondern auch vor dem gegenwärtigen Hintergrund der 24-Stunden-Kita-Angebote und der Heimeinrichtungen im Rahmen der Jugendhilfe.

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Verena König "Bin ich traumatisiert?" Wie wir die immer gleichen Problemschleifen verlassen

Alles, was du fühlst, ergibt Sinn. Wieso kann ich mich nicht öffnen, obwohl ich mir nichts mehr wünsche als wirkliche Nähe und Verbundenheit? Wieso schaffe ich es nicht, mich aus ungesunden Verhaltensmustern zu lösen? Woher stammt meine tiefe Überzeugung, nicht gut genug zu sein? Viele Verhaltensmuster, Gewohnheiten und Symptome erscheinen verrückt und irrational - bis wir verstehen, was dahintersteckt. Verena König, eine der bekanntesten Traumatherapeutinnen Deutschlands, erklärt einfühlsam und mit einem riesigen Wissens und Erfahrungsschatz, dass häufig traumatische Erfahrungen der Grund dafür sind, wieso wir uns scheinbar unlogisch - in Wahrheit jedoch überaus sinnvoll - verhalten. Die Auswirkungen von Trauma auf die menschliche Psyche zu verstehen, bringt lebensverändernde Erkenntnisse.

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Die Psychotherapie: Bindung und seelische Gesundheit von ehemaligen Wochenkrippenkindern von Eva Flemming, Stefanie Knorr, Laura Lübke, Claudia Terne und Carsten Spitzer

Eine umfangreiche oder andauernde institutionalisierte Betreuung in den ersten Lebensjahren (etwa in Heimen) ist mit einem erhöhten Risiko für spätere psychische Erkrankungen assoziiert. Die Annahmen der Bindungstheorie können für ein Verständnis dieses Zusammenhangs hilfreich sein. In einer Stichprobe von Personen, die im Alter zwischen 0 und 3 Jahren in einer Wochenkrippe in der DDR betreut wurden, werden die Assoziationen zwischen institutionalisierter Betreuung, dem Auftreten späterer psychischer Erkrankungen und Bindungsunsicherheit in den aktuellen Beziehungen untersucht.

"Simone" von Anja Reich

Im Oktober 1996 erhielt Anja Reich während der Geburtstagsfeier für ihren Sohn einen Anruf von ihrer Freundin Simone. Sie sei gerade dabei, ihr Leben in Ordnung zu bringen, erklärte sie, ob Anja vielleicht vorbeikommen könne? Einen Tag später rief Simone die Journalistin noch einmal in der Redaktion an, wollte ihr die frisch renovierte Wohnung zeigen, klang gut gelaunt; die beiden verabredeten sich für die nächste Woche. Zwei Stunden später sprang Simone aus dem 10. Stock des Hauses, in dem sie wohnte. Bei ihrer Suche nach Antworten ein Vierteljahrhundert später findet sie so nicht nur eine, sondern gleich mehrere mögliche Antworten, darunter einige überraschende. Wie die Wochenkrippe, in die Simone, wie damals in der DDR üblich, als Baby von ihren berufstätigen Eltern gebracht worden war – eine Erfahrung, die, wie man heute aufgrund von Studien weiß, bei vielen Betroffenen zeitlebens zu Bindungsstörungen und Verlustängsten führte. Überhaupt war Simones Verhältnis zu ihren Über-Eltern kompliziert, scheiterte die junge Frau bis zuletzt daran, sich abzunabeln.

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Wochenkinder in der DDR: Gesellschaftliche Hintergründe und individuelle Lebensverläufe von Heike Liebsch

Wochenkrippen und Wochenheime stellten in der DDR eine spezielle Form der Fremdbetreuung von Kindern dar. In diesen Einrichtungen wurden Kinder in der Anfangsphase bereits ab der sechsten Lebenswoche, später ab einem Alter von einem Jahr bis zum Schuleintritt untergebracht. Hier blieben sie während der Woche rund um die Uhr. Nur an den Wochenenden kamen die Kinder nach Hause zu ihren Familien. Damit sollten vor allem die Mütter umfassend entlastet werden, um ein ungestörtes Studieren oder Arbeiten zu ermöglichen. Doch es waren vorrangig ökonomische Faktoren, die hinter dieser institutionalisierten Kinderbetreuung standen: Die Frauen wurden als Arbeitskräfte gebraucht. Heike Liebsch arbeitet das System der Wochenunterbringung in der DDR umfassend auf…

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Leipziger Erklärung des Testimony-Verbundes

Testemony ist ein Forschungsverbund, das den Stimmen der Betroffenen, die als Kinder oder Jugendliche in Kinderheimen, Jugendwerkhöfen oder anderen Spezialheimen untergebracht waren, in den Mittelpunkt stellen soll. Ziel ist die individuellen Bewältigung und auch die gesellschaftliche Aufarbeitung. Das Thema wird im Forschungsverbund, dem die Universität Leipzig, die Medical School Berlin, die Alice Salomon Hochschule Berlin und die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf angehören, mit interdisziplinären Zugängen und unterschiedlichen Schwerpunkten erforscht. Zentrale Ergebnisse dieser Studie wurden von den Projektbeteiligten in der Leipziger Erklärung zusammengefasst und wichtige Empfehlungen für die Aufarbeitung der Thematik formuliert.

Das Trauma in dir: Wie der Körper den Schrecken festhält und wie wir heilen können von Bessel van der Kolk

»Das Trauma in dir« erschließt ein faszinierendes neuartiges Verständnis der Ursachen und Folgen von Traumata und schenkt jedem, der die zerstörerische Wirkung eines solchen Erlebnisses kennengelernt hat, Hoffnung und Klarheit. Traumata sind eines der großen gesundheitlichen Probleme unserer Zeit, nicht nur weil sie bei Unfall- und Verbrechensopfern eine so große Rolle spielen, sondern auch wegen der weniger offensichtlichen, aber gleichermaßen katastrophalen Auswirkungen sexueller und familiärer Gewalt und der verheerenden Wirkung von Missbrauch, Misshandlung, Vernachlässigung und Substanzabhängigkeiten.

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"Vom Nebel ins Licht" von Manuela Keil

Dieses Buch ist die letzte Überarbeitung des Buches "Die DDR, meine Familie und ich", die nun den neuen Titel "Vom Nebel ins Licht" erhält und so das Wort "Nebel" umdreht und zum "Leben" erhellt. Beschrieben wird der schwierige Weg, sich aus dem vernebelten Zustand, aber auch aus der Erdrückung und Kälte des scheinbar Undurchdringlichen zu lösen und dem Licht des Lebens zuzuwenden. Randvoll von Eindrücken und Gefühlen, Irritationen und Fragen beschreibt es, wie befreiend ein Rückblick auf Leben sein kann. Wo früher nur schwarz-weiß war, ist heute eine unbeschreibliche Vielfalt an Farben.

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"Die vergessenen Säuglingsheime: Zur Geschichte der Fürsorge in Ost- und Westdeutschland" von Felix Berth

Das Säuglingsheim ist eine vergessene Institution der beiden deutschen Staaten. Häufiger als bisher angenommen waren Babys und Kleinkinder in der Nachkriegszeit dort untergebracht, manche monate- oder sogar jahrelang. Die Lebensbedingungen beeinträchtigten die kindliche Entwicklung massiv, was die damalige psychologische und psychoanalytische Forschung bald als Hospitalismus beschrieb. In der Bundesrepublik wurden die Heime deshalb in den sechziger Jahren aufgelöst; in der DDR wurden diese Erkenntnisse zunächst ebenfalls wahrgenommen, allerdings interessierten sich die Behörden nach dem Bau der Mauer 1961 nicht mehr dafür. Säuglingsheime existierten dort bis zum Jahr 1989. Die Einweisungskriterien waren nicht präzise festgelegt, was den Behörden große Handlungsspielräume gab; entsprechend stark wirkten sich auch die damaligen Moralvorstellungen aus. So waren es häufig Kinder von alleinerziehenden Müttern, von kranken oder misshandelnden Eltern, die in die Heime kamen. Weil sich die Betroffenen nicht oder nur stark eingeschränkt an ihre Zeit in den Heimen erinnern können, rekonstruiert Felix Berth anhand von Archivmaterial und damaligen wissenschaftlichen Untersuchungen die Lebensbedingungen in den Säuglingsheimen. Betroffene kommen in Interviews zu Wort und schildern ihre heutige Sicht auf die Zeit im Heim.

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Die beschädigte Kindheit: Das Krippensystem der DDR und seine Folgen von Florian von Rosenberg

Verzweifelte Briefe beunruhigter Mütter, Protest und Kritik von Kinderärzten und erschreckende Studienergebnisse von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern - bislang unaufgearbeitete Quellen zeigen den bis heute als familienfreundlich wahrgenommenen Krippenalltag der DDR in einem düsteren Licht. Der Erziehungswissenschaftler Florian von Rosenberg berichtet wissenschaftlich fundiert und zugleich berührend, wie die Kleinsten der Republik einen hohen Preis für das sozialistische Prestigeprojekt zu zahlen hatten.

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"Adoptierte Indianer kennen keinen Schmerz, oder doch? - Autobiografie über Verlassenwerden, Adoption und Wurzelsuche" von Sandy Graf

"Verlassen und somit im Stich gelassen zu werden von meiner leiblichen Mutter, hat zweifelsohne verbrannte Erde hinterlassen." Die kleine Sandy wächst in einer Wochenkrippe auf, nur selten holen ihre Mutter oder die Großmutter sie an den Wochenenden zu sich. Erzieherinnen nehmen dann das Mädchen mit nach Hause. Im Alter von drei Jahren wird sie endgültig verlassen – ihre Mutter gibt sie zur Adoption frei.

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Antje Beronneau "Kinderkrippen in der DDR - Ideologie, Methode, seelische Folgen" (PDF)

Nach einer Darstellung der Lebensbedingungen vor allem der berufstätigen Mütter in der DDR setzt sich die Autorin mit dem Erleben eines Kindes auseinander, dessen »Mutti früh zur Arbeit geht«. Der massive Krippenausbau in der DDR wurde von einer ideologischen Beeinflussung begleitet. Die Geschichte des Krippenausbaus, Erziehungsinhalte und der Alltag in Krippen und Heimen werden detailliert geschildert, ebenso Untersuchungsergebnisse über die körperliche und seelische Entwicklung der betreuten Kinder. Als Folge der zu frühen und oft zu langen Fremdbetreuung in den Krippen der DDR werden von der Autorin Störungen in der Entwicklung des psychischen Selbst angenommen. Diese führen dann bei den Betroffenen zu ganz anderen psychischen Konfigurationen, als bei Kindern die kontinuierlich und mit guten emotionalen Erfahrungen, die verdaut und contained werden können, aufwachsen.

"Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR" für Deutschland Archiv von Ute Stary (ehem. Bendt)

In der DDR gab es eine Vielzahl unterschiedlicher Institutionen, die eine außerfamiliäre Betreuung von Kindern jeden Alters ermöglichten, wie beispielsweise Säuglingsheime, Tageskrippen, Saisonkrippen, Erntekindergärten, Kindergärten, Kinderheime, Vorschulheime oder Horte. Eine besondere Betreuungsform waren die Wochenkrippen und Kinderwochenheime. Diesem Modell der DDR-Erziehung widmet sich Ute Stary.

"Ab jetzt ist Ruhe: Roman meiner fabelhaften Familie" von Marion Brasch

Es ist die »große Erzählung einer untergegangenen Welt« namens DDR, die zu zahlreichen Diskussionen, Filmen und Theaterproduktionen rund um die Familie Brasch geführt hat. Marion Braschs Vater war stellvertretender Kulturminister der DDR, die Brüder, darunter Thomas Brasch, wurden als Schriftsteller, Dramatiker und Schauspieler bekannt. Mit überraschender Leichtigkeit erzählt die »kleine Schwester« die dramatischen Ereignisse in ihrer Familie.

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Krippen-Kinder in der DDR: Frühe Kindheitserfahrungen und ihre Folgen für die Persönlichkeitsentwicklung und Gesundheit von Agathe Israel

Das Buch vermittelt denjenigen, die mit der Frühbetreuung von Kleinkindern zu tun haben oder ihre eigenen Kinder in eine Krippe geben wollen, wertvolle psychoanalytische Erkenntnisse anhand der Erfahrungen aus der DDR. In dem Buch wird den Auswirkungen der frühen Krippenbetreuung nachgegangen. Dabei wird besonders der körperlich-seelischen Gesundheit und der Persönlichkeitsentwicklung Aufmerksamkeit geschenkt. Der spätere Einfluss auf die eigene Elternschaft durch die Verschränkung von familiären, institutionellen und subjektiven Faktoren wird hervorgehoben. Die Befunde dieser qualitativen Untersuchungen stellen die Autorinnen und der Autor in den Kontext aktueller entwicklungspsychologischer Erkenntnisse und psychoanalytischer Konzepte. Besonderer Wert wird auf den Bezug zu der aktuellen Betreuungsdebatte von Kleinkindern gelegt.

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